Jasskarten

Jassen bzw. Jass

Jasskarten

Das Kartenspiel Jassen oder auch Jas bzw. Jass ist vor allem in der Schweiz wie auch im alemannischen Sprachraum sehr weit verbreitet und gilt unter den Eidgenossen sogar als Nationalspiel. Hier kaufen die Menschen auch weltweit die meisten Jasskarten. Üblicherweise wird mit vier Spielern und 36 Karten gespielt, wobei die Regeln in verschiedenen Regionen variieren können.

Ursprung und Herkunft des Kartenspiels

Man geht davon aus, dass das Kartenspiel ursprünglich aus den Niederlanden kam. Durch protestantische Söldner soll es dann weiter in Richtung Süden getragen worden sein; dabei auch in die Schweiz. Der älteste Nachweis einer Partie stammt aus dem Jahr 1796 aus Schaffhausen.

Die Jasskarten

Gespielt wird mit 36 Karten insgesamt. Es gibt allerdings verschiedene Karten, die je nach Spielregion zum Einsatz kommen können: man unterscheidet das französische, deutsche und schweizerische Blatt.

Das französische Blatt beinhaltet die gängigen Spielfarben Kreuz, Pik, Herz und Caro sowie die jeweiligen Zahlen 6-10, Buben, Damen, Könige und Asse. Auf einem schweizerischen Blatt befinden sich die Farben Eichel, Rose, Schilte und Schelle. Die deutsche Version wiederum ist eine Mischung aus den beiden bereits vorgestellten: Hier gibt es Eichel, Laub, Herz und Schelle. Die restlichen Karten sind für Deutsch und Schweizerisch gleich: Zahlen 6-10, Unter (= Bube), Ober (= Dame), König und Ass. Wer also nur ganz normale und universelle Spielkarten zur Hand hat, der kann einfach mit dem französischen Blatt spielen, ohne extra Jasskarten kaufen zu müssen.

Spielregeln

Grundregeln: Zu Beginn des Spiels wird eine Farbe als Trumpf festgelegt. Von dieser zählt der Bauer al höchster Trumpf 20 und die Neun 14 Punkte. Die Spieler legen nun entgegen dem Uhrzeigersinn je eine Karte ab. Ziel der Runde ist es, die vier Karten und damit die Punkte für sich zu gewinnen („stechen“). Dafür muss der höchste Wert der erstgelegten Karte oder ein Trumpf gespielt werden.

Wenn bereits eine Trumpfkarte gespielt wurde, darf diese nicht aus taktischen Gründen „untertrumpft“ werden, denn es muss stets eine höhere gespielt werden. Hat man keine Karte (mehr) der ausgegebenen Farbe auf seinem Blatt zur Verfügung, darf eine beliebige Karte gespielt werden.

Der Trumpf: Um den Trumpf zu definieren, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Variante besteht darin, während des Mischens eine Karte aus der Mitte durch Abheben zufällig zu bestimmen.
Es kann aber auch eine beliebige Karte vor dem Ausgeben festgelegt werden. Derjenige, der diese Karte ausgegeben bekommt, darf die Trumpffarbe dann frei wählen.
Die dritte und einfachste Version wird durch einen Bestimmer geregelt, der in der Regel nicht der Geber ist.

Weis (Wyys) oder Stöck: Die sogenannten Wyyspunkte können zusätzlich durch bestimmte Kombinationen an Jasskarten gesammelt werden. Ein Weis, Wyys oder auch Wys muss vor der ersten Runde angesagt werden und besteht entweder aus aller Farben einer Zahl oder drei aufeinanderfolgende Karten einer Farbe.
Bei einem Stöck, also beim Besitz von Dame (Ober) und König eines Trumpfes erhält man 20 Extrapunkte.

Vorzeitiges Rundenende: Eine Runde bei Jass kann vorzeitig durch einen Spieler beendet werden, wenn dieser nur noch Jasskarten für Stiche auf der Hand hat oder aufgrund des Spielverlaufs dazu in der Lage ist. In diesem Fall kann er alle seine Karten auf den Tisch legen, selbst wenn er gerade nicht an der Reihe ist.

Spielende: Eine Partie Jass ist beendet, wenn entweder eine vorher festgelegte Rundenanzahl ausgespielt wurde oder ein Spieler eine definierte Punktanzahl erreichen konnte.

Spielvariante „Schieber“

Die am bekanntesten Variante zu jassen, heisst Schieber jassen und ist speziell in der Schweiz am weitesten verbreitet. Beim Schieber jassen gibt es neben dem Trumpf noch weitere Spielarten wie Obenabe, Slalom oder Undeufe. Der wesentliche Unterschied besteht in der Festlegung der Punktzahlen für die entsprechenden Jasskarten. Wer neben dem normalen jassen auch mal Schieber jassen ausprobieren möchte, der lässt es sich am besten von geübten Spielern erklären, denn die Vorgehensweise, Sonderregeln etc. sind sehr komplex und anfangs recht kompliziert.

Bei allen Varianten werden die Punkte entsprechend pro Runde notiert und aufgeschrieben. Es gibt sogar für Jass geeignete Schiefertafeln zu kaufen, doch fürs Erste reichen auch Stift und Papier.

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